Erklärungen einiger Therapiemethoden

1) Das Bobath-Konzept in der Ergotherapie

Das Bobath-Konzept bildet als neurophysiologisches Verfahren eine wesentliche Grundlage der ergotherapeutischen Behandlung bei Patienten mit zerebral bedingten Bewegungs- und Handlungsfunktionseinschränkungen. Das Konzept entwickelte sich empirisch und umfasst die Behandlung von Kindern und Erwachsenen in jeweils eigenständigen Bereichen. Die Entstehung und Wirkungsweise des Bobath-Konzeptes beruht auf zwei Prinzipien: einer neurophysiologischen Grundlage, sowie einer ganzheitlichen, körperorientierten Grundlage.

Die Behandlung umfasst die Anbahnung und das Wiedererlernen von Bewegungen und Funktionen mit dem Ziel, eine größtmögliche Selbständigkeit bei der Erfüllung der täglichen Anforderungen und der Integration in die gewohnte Umgebung bzw. den Beruf wiederzuerreichen. Ergotherapeuten transferieren dieses Behandlungskonzept in den Alltag der Patienten. Sie nutzen gezielte Aktivitäten, um Ziele wie z.B. die Bewegungskontrolle beim Anziehen anzubahnen. Dem Akutstadium eine große Bedeutung zu. Es sollte so früh wie möglich mit der ergotherapeutischen Behandlung begonnen werden. Alle Beteiligten müssen ganzheitlich und alltagsnah zusammenarbeiten. (Indikationskatalog Ambulante Ergotherapie, 2001)

2) Neurofeedback

Die Basis von Neurofeedback ist die Messbarkeit von Gehirnströmen. Diese haben sowohl eine elektrische Dimension (Millivolt und Ampere) als auch eine Frequenz-Dimension, da sich Hirnströme in Wellenaktivitäten zeigen (Neuronengruppen, die sich rhythmisch entladen). Die erste Messung dieser Ströme gelang im Jahre 1924 durch den deutschen Wissenschaftler Hans Berger. Bis in die späten 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts dienten die Messungen neben der klinischen Diagnostik vor allem Forschungszwecken. Eine zufällige Entdeckung ermöglichte es, dass man mittels der heute bekannten Feedback-Mechanismen Hirnströme auch direkt beeinflussen kann. Trotz der damals sehr hohen Kosten für die Ausstattung von EEG-Geräten dauerte es nicht mehr lange, bis erste Krankheitsbilder mittels Neurofeedback erfolgreich behandelt werden konnten.

Dies betraf in erster Linie Störungen, die im Bereich der Aufmerksamkeit lagen. Heute jedoch sind beinah alle Menschen, die an zentralnervös bedingten Diagnosen leiden, mittels Neurofeedback behandelbar und können in erheblichem Maße von dieser Methode profitieren.

Wie funktioniert EEG-Neurofeedback?

Beim Biofeedback werden Körperfunktionen, die normalerweise unbemerkt ablaufen, wie z.B. Muskelspannung oder Herzfrequenz, mit geeigneten Geräten gemessen und akustisch oder visuell rückgemeldet. Diese Rückmeldung (engl.: Feedback) ermöglicht es, diese Körperfunktionen durch die Sinnesorgane wahrzunehmen und zu beeinflussen. Um besser zu verstehen, warum Neurofeedback so gut funktioniert, muss man eine Sichtweise verwenden, welche die Gehirnfunktionen zunächst auch als Zustände des Gehirns beschreibt. Konzentrationsmangel ist damit auch als ein Zustand des Gehirns zu bezeichnen, der es nicht ermöglicht genügend zu fokussieren. Dieser Zustand ist gekennzeichnet als übermäßige, oder zu geringe Aktivität bestimmter Gehirnareale. Hat das Gehirn die neuronale Steuerung nicht genügend erlernt, so ist können Probleme in der Reizfilterung entstehen, und es kommt zu den uns bekannten Störungsbildern der Unaufmerksamkeit.

Man hat auch herausgefunden, dass für die mangelnde Aufrechterhaltung der Stabilität der Aufmerksamkeit eine ungenügende Hemmung bestimmter Neuronen verantwortlich gemacht werden könnte. Das ist in etwa so, wie wenn jemand ständig Gas gibt, obwohl er an der Ampel steht. Es müssen also hemmende Nervenzellen aktiviert werden, die aber in diesem Moment nicht, oder nur unzureichende zur Verfügung stehen.

Beim Neurofeedback gelingt es direkt und auf angenehme Art und Weise das zentrale Geschehen zu beeinflussen. Hemmende Nervenzellen anzuregen, sowie aktivierende Nervenzellen zu bremsen, damit wieder ein gesundes Gleichgewicht herrscht.
Neurofeedback arbeitet mit dem Bedürfnis des Gehirns zusammen, neue Fähigkeiten erlernen zu wollen.

Modell der Neuroregulation

Das Ziel unserer Bemühungen ist die so genannte Neuroregulation. Dieser Prozess tritt automatisch beim Neurofeedback ein, egal um welches Klientel es sich handelt. Ob Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder ältere Menschen. Jedes Gehirn ist in der Lage sich neu zu organisieren, größere Stabilität und auch Flexibilität zu erlangen.

Der Lernprozess im EEG-Neurofeedback

Neurofeedack ist „direktes Lernen", denn das Gehirn lernt dabei aus Informationen, die es selbst liefert.
Es lernt, sich in einer neuen Weise selbst zu regulieren.

Wie sieht eine Therapie mit Neurofeedback aus?

Verschiedene Elektroden werden je nach Symptomlage auf der Kopfhaut mittels einer speziellen Paste befestigt. Meist sind es drei Elektroden. Die aktive Elektrode misst die Ströme und gibt sie an den EEG-Verstärker weiter. Von diesem werden die Signale in den Computer übertragen. Der Klient ist von nun an in der Lage die Gehirnaktivität direkt zu beobachten.

Wie kann nun das Gehirn eine erwünschte Richtung trainiert werden?

Um nun zu verstehen, wie mittels EEG es zu diesen oftmals dramatischen Veränderungen kommt, muss man sich das Gehirn als eine Art „Belohnungssuch-apparatur" vorstellen.

Zur Erreichung des optimalen Zielzustandes, wird nun jedwede Aktivität des EEG (Elektroenzephalogramm), welches in die Zielrichtung tendiert, belohnt. Wir können allerdings nicht sofort vom Gehirn verlangen, dass eine um 200 Prozent bessere Konzentration erbringen soll. Das kann nicht funktionieren, denn unser Gehirn weiß ja gar nicht, wie dieser Zustand aussieht - also wie soll es dann so einen Zustand hervorrufen können? Die Lösung ist eine kleinschrittige Vorgehensweise: Die Schwelle, welche die gemessene Gehirnaktivität überschreiten muss, ist nur so groß, dass das Gehirn leicht und ohne Mühe in die Belohnungszone geraten kann. Sobald diese Grenze auch nur für einen ganz kurzen Zeitpunkt erreicht wurde, kommt die Meldung: „Das hast du gut gemacht!" Aber was erkennt nun das Gehirn als Lob? Wer ständig gelobt wird, der wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch das Verhalten zeigen, was dieses Lob ermöglicht hat. Beim Neurofeedback ist das nicht anders. Es werden Schwellenwerte festgelegt, welch von der Gehirnaktivität unter- oder überschritten werden müssen. Immer wenn die vorher festgelegten Kriterien vom Gehirn getroffen werden, löst die Software des Computers einen kurzen Ton oder ein visuelles Signal aus.

Das Gehirn produziert nun automatisch und immer öfter einen Zustand, der innerhalb der festgesetzten Schwellen liegt, weil das Belohnungszentrum im Gehirn sozusagen reagieren muss. Diese Tatsache nennen die Psychologen „operantes Konditionieren", oder „implizites Lernen". Mit jeder Sitzung wird somit eine neue Lernausgangslage geschaffen und das Computerprogramm errechnet immer wieder neue Schwellen, die in gleicher Weise nun wieder ein leicht erreichbares Ziel darstellen. Beim Neurofeedback laufen diese Prozesse in großem Maße unbewusst ab. Das heißt: wir gehen wir nicht den beschwerlicheren Weg über das Bewusstsein, sondern arbeiten direkt auf der Gehirnebene. Dies wäre eine Begründung, warum es durch Neurofeedback meist auch ohne weitere pädagogische Maßnahmen oftmals zu positiven Verhaltensänderungen kommt.

Wann kommt es zu Veränderungen und sind diese auch von Dauer?

Neurofeedback ist im Prinzip nichts anderes als ein Lernprozess, ähnlich wie wenn man Rad fahren erlernt. Die Regelbehandlungszeiten für AD(H)S liegen bei ca. 30-50 Behandlungseinheiten. Danach ist eine stabile Neuroregulation möglich, die dauerhaft ist. Dies wird durch viele Forschungsarbeiten belegt. Damit ist Neurofeedback eine immens wirksame Methode, da z.B. im Falle von AD(H)S nachgewiesen werden konnte, dass Neurofeedback die gleichen Wirkungen wie durch Medikamente hervorruft, jedoch die Wirkung auch nach Absetzen der Maßnahme anhält. Genauso wie man auch das Fahrradfahren nicht einfach verlernt, so kommt es auch nach der Neurofeedbacktherapie zu dauerhaften Veränderungen.

Einmal bewirkte Veränderungen und erlernte Fähigkeiten bleiben erhalten. Neurofeedback „heilt" nicht - es macht Symptome überflüssig.

Erkrankungen, bei denen Neurofeedback-Therapie Erfolg versprechend ist:

AD(H)S, Depression, Autismus, Demenzen, Schlaganfall, Epilepsien, Stress, Ängste, Burnout-Syndrom, Traumata, Suchterkrankungen, Migräne, Schlafstörungen...

  • Train your brain Neurofeedback für Kinder mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) Dissertation der Fakultät für Informations- und Kognitionswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen zur Erlangung des Grades eines Doktors der Naturwissenschaften Dipl.-Psych. Ulrike Leins Tübingen 2004
  • Implicit/explicit assumption: SMR training reduces impulsiveness, beta1 training reduces inattentiveness (e.g. Lubar & Lubar, 1984; Othmer, Othmer & Kaiser, 1999).
  • Mixed SMR/beta1 NFT of equivalent efficacy to ritalin on parental ratings and TOVA performance (Rossiter & LaVaque, 1995; Fuchs et al., in press).
  • Beta1 training improved IQ and reduced parent-rated inattentive behaviour compared to waiting list control (Linden et al., 1996).
  • Standard treatment versus standard treatment plus beta1 NFT: Improvements in parental ratings and TOVA scores at post-treatment after "wash-out" in NFT group only (Monastra et al., 2002).
  • New Study of Neurofeedback for Treating ADHD February 2006 David Rabiner, Ph.D. Duke University

© Thomas Feiner Neurofeedback Infos

3) Paraffinbad

Die Hände werden mit einer warmen Wachsschicht überzogen und anschließend mit Einweghandschuhen und speziellen Frottee- Handschuhen verpackt. Die Paraffinwärme lockert die Gelenke, fördert die Durchblutung und den Stoffwechsel , wirkt muskeltonusregulierend und schmerzhemmend. Durch die Tiefenwirkung ist die Hand gut vorbereitet auf die anschließende Weiterbehandlung.

4) Elektrotherapie

Die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) ist eine Behandlungsmethode aus der Naturheilkunde. Mit Hilfe eines Gerätes werden elektrische Impulse erzeugt und durch die Haut auf das Nervensystem übertragen.
Die Elektroimpulse regen die körpereigenen, schmerzhemmenden Systeme an und das überreizte Nervensystem kann sich harmonisieren. So verringern sich die Schmerzen und damit auch die benötigten Medikamente. Unerwünschte Nebenwirkungen reduzieren sich.

5) Heiße Rolle

Die heiße Rolle wird aus Handtüchern, die trichterförmig zusammengerollt werden, hergestellt. Die Handtücher werden mit kochendem Wasser getränkt und auf die Haut getupft und gerollt. Um eine Abkühlung der Tücher zu vermeiden, und um die Hitzewirkung möglichst lange zu erhalten, werden sie bei der Behandlung von außen nach innen abgerollt. Durch die hohe Wärmeintensität wirkt die heiße Rolle stoffwechselfördernd, muskeltonusregulierend, ödemreduzierend und schmerzhemmend.

6) Cogpack

Cogpack ist ein Computerprogramm, das hauptsächlich in der Rehabilitation von Patienten mit hirnorganischem Syndrom eingesetzt werden kann. Die Software beinhaltet 64 Test- und Übungsprogramme mit je mehreren Varianten zu Visuomotorik, Auffassung, Reaktion, Vigilanz, Merkfähigkeit, Konzentration, praktischen, sprachlichen, intellektuellen, berufsnahen Fähigkeiten, Sachwissen usw. Die Aufgaben sind mit einem Editor änderbar und ergänzbar.

Anwendungsgebiete von Cogpack:

Neuropsychologische und ergotherapeutische Klinik oder Praxis

Konzentrations-, Leistungs- und Motivationsstörungen z.B. im Kontext funktioneller Psychosen und hirnorganischer Syndrome.

Rehabilitation

Initiale Orientierung, Prognose und initiales Training, z.B. berufsvorbereitend.

Forschung

Z.B. Zeitreihen im Rahmen evaluativer Verlaufsstudien.

Sonderpädagogik

Wahrnehmungs-, Konzentrations- und visumotorische Förderung

Zu Hause

Trainingsfortsetzung für Einzelpersonen mit der Klientenversion

7) Verena Schweizer, Das Neurotraining

Das NEUROTRAINING, ein neuropsychologisch fundiertes, anspruchsvolles Therapieprogramm wird seit Jahren erfolgreich zur Schulung geschädigter kognitiver Fähigkeiten (z.B. Konzentration, Lernen und Gedächtnis, Raumsinn, Planung Sprache) bei Patienten nach einem Schlaganfall oder einem Hirntrauma eingesetzt. Es basiert auf einer breiten therapeutischen Erfahrung und wurde in der praktischen Arbeit mit den Patienten kontinuierlich weiterentwickelt. Es wird mit speziellen Arbeits- und Übungsunterlagen gearbeitet.

8) Finger-, Hand-, Armschienen

Es gibt verschiedene Arten von Schienen, die aus thermoplastischen Materialien hergestellt werden.

a) Lagerungsschienen/ Handgelenksstützschienen bei z.B. :

  • Chronische Polyarthritis
  • Operationen im Bereich des Handgelenkes und der Hand
  • Nach Sehnenverletzungen
  • Querschnittlähmungen
  • Kontrakturen
  • Peripheren Nervenschädigungen
  • Verbrennungen...

b) Daumenimmobilisationsschiene, bei z.B.

  • pathologischen Zuständen des Sattelgelenkes oder Daumengrundgelenkes
  • partiellen oder vollständigen Rupturen von Sehen, z.B. Skidaumen

c) Funktionsschienen, statische und dynamische, z.B. bei:

  • Hand-, Fingerverletzungen oder - erkrankungen
  • Verletzungen peripherer Nerven
  • Chron. Polyarthritis
  • Verbrennungen
  • Gelenkfehlstellungen
  • ...

d) Quengelschienen, z.B.

  • Kontrakturen nach langer Ruhigstellung oder falscher Lagerung
  • Dupuytren´sche Kontraktur in der OP- Nachbehandlung

Die Schienen dienen je nach Diagnose, zur vorübergehenden Ruhigstellung, Nachtlagerung, Kontrakturprophylaxe, Verhinderung von Muskelüberdehnungen, Erhalt oder Wiederherstellung der Funktionsstellung.

9) Gruppenbehandlung für Erwachsene

In kleinen Gruppen mit durchschnittlich fünf Patienten wird ein wissenschaftlich fundiertes Aktivierungsprogram zur Förderung von Selbstständigkeit und Wohlbefinden in Anlehnung an das SimA-Therapieprogramm angewendet. Die Behandlungseinheiten bestehen aus einer Kombination von kognitiven bzw. biographieorientierten sowie psychomotorischen Übungen. Die kognitive Leistungsfähigkeit der Teilnehmer wird dadurch gesteigert und verbessert. Zudem kommt es zu einer Verbesserung der Befindlichkeit und Zunahme der Kraft und Beweglichkeit.

10) Spiegeltherapie

Die Spiegeltherapie ist eine relativ neue Therapiemethode für Patienten mit halbseitig betroffenen Extremitäten, wie z.B. nach einem Schlaganfall, nach einer Verletzung oder bei chronischen Schhmerzenn, z.B. CRPS.

Ähnlich wie bei einem mentalen Training werden durch die Spiegeltherapie Nervenzellen im Gehirn aktiviert, die an der Ausführung von Bewegungen beteiligt sind. Das Prinzip der Spiegeltherapie besteht darin, einen Spiegel so in der Körpermitte zu positionieren, dass das Bild der nichtbetroffenen Seite im Spiegel so erscheint, als wäre es die betroffene Seite. Bewusst lässt man sich auf visuelle Illusion ein: im Spiegel haben der jeweilige betroffene Arm oder das Bein motorische Möglichkeiten, die sie real nicht haben. Durch die bewussten visuellen Reize verändern sich Strukturen im Gehirn, die dann positive Auswirkungen auf die tatsächliche Motorik haben.

11) Ultraschallbehandlung

Indikationen: Typische Indikationen sind u.a. Myalgien, chronische Muskel- oder Sehnenschmerzen, Frakturen oder Narben-/Gewebsverklebungen.

Zur Behandlung wird ein Schallkopf gleichmäßig über die mit Kontaktgel bedeckte, erkrankte Stelle geführt, der Wärme und Gewebebewegung im Körperinneren erzeugen soll. Hierbei ist zwischen einer Behandlung mit Dauerschall und einer Behandlung mit Impulsschall zu unterscheiden.

In der Ultraschalltherapie kommt sowohl Dauer- als auch Impulsschall zum Einsatz. Die Art des Schalls spielt für die Gesamtbehandlungsdauer und die einzustellende Ultraschallstärke eine große Rolle. Wegen der starken Wärmebildung ist der gesamte Gesichts-, Wirbelsäulen- und Genitalbereich von der Behandlung auszuschließen.

In der Ultraschalltherapie kann sowohl die erkrankte Stelle lokal behandelt, als auch zuführende Nerven stimuliert werden. Die zu behandelnde Stelle wird mit einem Kontaktgel bedeckt um die optimale Schallübertragung zu gewährleisten. Mit dem Schallkopf wird nun gleichmäßig und langsam über das zu behandelnde Areal gefahren. Wichtig hierbei ist das zu behandelnde Areal möglichst genau einzugrenzen, und pro Behandlungseinheit nicht mehr als drei Areale zu beschallen. Die Behandlungsdauer eines Areals liegt zwischen drei und 15 Minuten.

Durch den auf den Körper wirkenden Ultraschall kommt es im Gewebe zu einer mechanischen und thermischen Wirkung.

Die mechanische Wirkung ist eine Vibrationswirkung. Durch den Schalldruck kommt es im umliegenden Gewebe zu starken Kompressionen und Expansionen, was der Wirkung einer kräftigen Massage oder Bindegewebsmassage entspricht.

Die thermische Wirkung entsteht durch die Schallresorption körpereigenen Gewebes. Diese Wärmebildung kann durchaus therapeutisch genutzt werden, doch bietet sie auch Anlass zur Vorsicht. Die Haut resorbiert weitaus weniger Schall als die Knochenhaut, was selbst bei nur leichtem Wärmegefühl auf der Haut zu starken Verbrennungen des Periosts führen kann. Die Wärmebildung des Impulsschalls ist deutlich geringer als die des Dauerschalls, sodass bei lokaler Anwendung an Knochen ausschließlich der Impulsschall zum Einsatz kommt.

12) Fasciendistorsionsmodell nach Stephen Typaldos

Das Fasziendistorsionsmodell ist eine manualtherapeutische Methode zur Behandlung von z.B. Tennis-Golferellbogen, Schulter-Arm-Syndromen, Handgelenks- und Fingerdistorsionen, Impingementsyndromen, Lumbalgien, Wirbelsäulenerkrankungen,-verletzungen etc.

Der amerikanische Notfallmediziner und Osteopath Stephen Typaldos D.O. hat das neuartige Diagnose- und Behandlungssystem von 1991 - 2006 entwickelt.

Durch empirische Forschung an seinen Patienten entdeckte er das die Ursache für Schmerzen und Bewegungseinschränkungen auf spezifische pathologische Veränderungen der Faszien / des Bindegewebes zurückgeführt werden können.

Durch eine neue Art der visuellen Diagnostik ist es dem FDM-Therapeuten möglich, die Art der pathologischen Veränderung, also die Fasziendistorsion, zu erkennen. Durch die neue Betrachtungsweise wird es möglich, komplexe Verletzungen und Schmerzzustände des Körpers neu einzuschätzen.

Die praktische Anwendung des Fasziendistorsionsmodells erfolgt meist durch manuelle Techniken. Diese sind spezifisch auf die jeweilige Fasziendistorsion abgestimmt. Da eine sofortige Verbesserung der Symptome erwartet wird, kann der FDM-Therapeut sofort seine Diagnose überprüfen.

13) EMS Elektromyostimulation

Das EMS-Training erfolgt über Oberflächenelektroden auf der Haut und dient dem gezielten Muskelaufbau.

14) Forced-use, CIMT-Constraint-Induced Movement Therapie

Diese Therapie wird bei Patienten durchgeführt, die unter einer halbseitigen Lähmung aufgrund von einem Schlaganfall oder anderen Schädigungen des Gehirns leiden. Während aufeinander folgender Tage findet ein Training statt, bei dem fast alle Tätigkeiten mit dem gelähmten Arm ausgeführt werden sollen. Psychologische Techniken unterstützen die Forced-use Therapie. Der gesunde Arm bleibt in diesem Zeitraum so weit wie möglich unbenutzt.Diese Therapie ist sowohl für die oberen als auch für die unteren Extremitäten nutzbar.


 
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